Vom Überleben zum gut Weiterleben: Dieses Buch richtet sich an Menschen, denen eine schwere Krankheit oder ein anderer Schicksalsschlag ins Leben gepfuscht hat. So wie dem Südtiroler Meinhard Feichter, den vor fünf Jahren aus heiterem Himmel und mit unsäglichen Schmerzen die Diagnose Knochenmarkkrebs traf. Die Freunde Meinhard Feichter und Ulrich Schaffer zeigen in diesem Buch, dass sich in Ausnahmesituationen Wege – oft Seitenwege oder Grenzwege – finden und zu Auswegen verbreitern lassen und dass es sich lohnt, der Hoffnung das zu Wort reden und dem Leben bis zum letzten Atemzug seinen Sinn abzuringen. - Ein Mutmachbuch für den Umgang mit Schicksalsschlägen - Für Menschen, die nach mehr Achtsamkeit und Bewusstheit suchen - Einfühlsame Gedichte und ausdrucksstarke Tuschezeichnungen von Ulrich Schaffer - Mit Links (QR-Codes) auf meditative Musik von Mozart, Pärt, Bach, Glass, Debussy, Schubert, Brahms, Mendelssohn-Bartholdy, Morricone, Dvorak, Händel, Mahler, Prokofjew, Bruch, Chopin, Rantala und Humperdinck
Stimmen zum Buch
„Ich merkte schnell, dass man Meinhard Feichters Buch nicht so herunter lesen, sondern sich mit seinen Texten, den Gedichten von Ulrich Schaffer, den Grafiken und Musikhinweisen Zeit lassen und alles auf sich wirken lassen sollte.
Dem Autor ist ein feines Buch gelungen, ich würde sagen: ein Lebensbegleiter. Für alle, die sich mit einer solchen Situation auseinandersetzen müssen und wollen / als Kranke, Angehörige, Freunde, Neugierige. Das sehr Besondere ist, dass es kein übliches Mutmacher-Buch geworden ist, das über die Abgründe hinwegschwurbelt. Nein, der Autor stellt sich und den Leser vor alle Schmerzen und Verluste — und es gelingt ihm trotzdem, eine ehrliche Perspektive der Hoffnung und der Annahme dieses besonderen Schicksals und Lebenswegs zu vermitteln …
Schaffers Gedichte sind ein echter Mehrwert. Sie vertiefen das Gelesene, heben es auf eine andere Ebene, stehen aber auch einfach für sich. Die Leser werden sich an die Hand genommen und getröstet fühlen.“
Peter Frey, ZDF-Chefredakteur
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Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch Ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Rainer Maria Rilke
„Dieses Gedicht Rilkes kam mir in den Sinn, als ich das jüngst erschienene Buch von Meinhard Feichter mit dem ansprechenden Titel Gezählte Tage sind kostbare Tage in den Händen hielt. Nur wer durch die Hölle der in den Abgrund weisenden Schmerzen gegangen ist und dem Tod ins Auge geschaut hat, nur der, so dachte ich mir, kann sich derart befreit öffnen, Einblick gewähren in seine Verzweiflung, seine Ängste, sein Gottvertrauen, seine Fieberträume und seine alle Grenzen sprengende Liebe. Das Erfahrungs- und Mutmachbuch, so der Untertitel, ist der Versuch, durch die Preisgabe der den ganzen Menschen betreffenden Verletzlichkeit einerseits und der beglückenden Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit andererseits auch dem Leben mit der Krankheit Sinn zu geben. Es ist eine vorbehaltlose Liebeserklärung an das Leben, die den Leser immer wieder den Atem nimmt, so unvermittelt und kühn kommt sie daher.
Ein Testament der ganz eigenen Art, zwar an die eigene Familie adressiert, aber auch allen Lesern zugedacht. Kein Mensch kann sich einer verwundeten Seele verschließen, so sehr greift dieses Bekenntnis ans Herz. Und wer in den Worten noch nicht Trost genug findet, der kann sich, wie der Autor selbst, mit der Musik trösten, auf die im Anhang zu jedem Kapitel verwiesen wird.
Weniger berührend wirken auf mich die Tuschezeichnungen von Ulrich Schaffer, und auch seine Gedichte bringen nur vereinzelt mein Empfinden zum Schwingen. Für mein Leseglück sind sie auch nicht unbedingt vonnöten, so sehr bereichern mich die authentischen Worte des Autors. Sie sind das wahre Geschenk. Und so wünsche ich Meinhard noch ungezählte kostbare Tage im Kreise seiner Familie, getragen von der selbstlosen Zuneigung der Freunde und ermutigt durch die Anteilnahme an seinem Leidensweg seitens einer breiten Leserschaft.“
Josef Duregger, Autor