Jahrhunderte lang lag der „Codex Brandis“ wohl verwahrt im Archiv der Familie Brandis in Lana. Das Album mit Skizzen von Burgen, Städten und Ansitzen der Gefürsteten Grafschaft Tirol wurde im frühen 17. Jahrhundert von einem unbekannten Künstler im Auftrag des Freiherrn Jakob Andrä von Brandis angefertigt. Die 105 Skizzenblätter enthalten, nach Talschaften geordnet, Hunderte von Ansichten. Nun wurde der Codex Brandis zum ersten Mal von der Meraner Weiterbildungsorganisation Tangram veröffentlicht. Der nun vorliegende zweite Band enthält weitere 35 Skizzenblätter mit Ansichten von Anlagen im Etschtal, am Nonsberg und im Sulztal.
In den Zeichnungen werden die adeligen Ansitze und Burgen gleichsam wieder zum Leben erweckt und lassen uns die einstige Pracht erahnen.
Die vier einführenden Essays beleuchten den geschichtlichen Kontext, denn die Entstehung des Codex Brandis fiel in eine turbulente Zeit: Sie war geprägt von den Ereignissen rund um den Dreißigjährigen Krieg, vom Auftreten der Pest und den Folgen einer deutlichen Klimaverschlechterung. Die Menschen litten unter großen Ängsten, das mittelalterliche Denken war noch nicht überwunden. Aber die Zeitenwende war bereits im Gang, und ein dichtes Verkehrsnetz über die Alpen förderte Handel und Wandel.
Erscheinungsdatum: 01.11.2019
ISBN: 978-88-6876-238-4
Seiten: 192
Buch fester Einband (Hardcover)
Sprache: Deutsch
Format: 240 x 270 mm
Gewicht: 980 g
Auflage: 1
Preis: 30,00 Euro